Burg und Kirche bzw. Burg und Kloster bildeten im Mittelalter häufig eine enge Symbiose, da das eine ohne das andere kaum vorstellbar war. Nicht selten lässt sich dies heute noch an den baulichen Überresten von Burgen und Kirchen respektive Klöstern ablesen. Zweifelsohne ist dies auf den die Gesellschaft durchdringenden christlichen Glauben und die Religiosität zurückzuführen, ohne die das Leben des mittelalterlichen Menschen nicht vorstellbar ist. Vor allem der Adel gab seinem Bedürfnis nach Frömmigkeit durch die Stiftung und Errichtung von Kirchen und Klöstern, vielfach unmittelbar oder nahe bei seinen Burgen, Ausdruck.
So gründeten um 1135 Herzog Simon I. von Lothringen und seine Gemahlin Adelheid gemeinsam mit ihrem Sohn Matthäus I. in der Herrschaft Bitsch das Kloster Stürzelbronn als Familiengrablege. Zwar verfügten die Herzöge von Lothringen nicht über eine Burg in unmittelbarer Nachbarschaft der Zisterzienserabtei. Dennoch darf Stürzelbronn als „Hauskloster“ der Lothringerherzöge gelten. Wie allgemein üblich, stifteten Herzog Simon I. und Adelheid das Kloster insbesondere zum Zwecke der Memoria, zum Gebet und Fürbitte für die verstorbenen Angehörigen der herzoglichen Familie. Die Abtei wurde Grablege von Mitgliedern der lothringischen Herzogsfamilie. Einige ihrer Burgen befanden sich nur unweit gelegen. Vor dem Hintergrund der mit dieser Klostergründung verbundenen Zielsetzungen der lothringischen Herzogsfamilie lassen sich ab dem 12. Jahrhundert die Beziehungen Stürzelbronns zu den benachbarten Burgen umreißen und in den regionalen Rahmen einordnen. Dies aufzuzeigen, soll im Rahmen des Vortrages versucht werden.
Ein Vortrag von Ulrich Burkhart.
